Der Consultant oder zu Deutsch Berater gehört unter den Mitarbeitern in einem Unternehmen nicht immer zu den beliebtesten Personen! Wieso? Weil Ihre Maßnahmen in der Regel viel Arbeit bedeuten, Anforderungen definiert werden die zwar gut klingen, aber weit weg von der Realität sind und sich anschließend wieder verabschieden.
Zumindest so die Wahrnehmung! Doch was ist dran? Sind diese Befürchtungen berechtigt und können Berater wirklich bessere Ideen und Maßnahmen einbringen, als die Mitarbeiter die das Unternehmen seit Jahren kennen und weiterentwickelt haben?
Dies möchte ich in diesem Beitrag etwas genauer betrachten!
Berater bedeuten immer ,,mehr Arbeit“

Auch wenn ich hierbei gerne etwas anderes schreiben würde, ist diese Erfahrung leider richtig! Zumindest zeitweise! Langfristig sollten die Maßnahmen möglichst das Gegenteil bewirken!
Eine Verbesserung, die in einem Prozess Zeit spart und den Mitarbeitern Stück für Stück die Freiräume einräumt, um sich um das wesentliche zu kümmern.
Ein wesentlicher Teil der Arbeit eines guten Beraters liegt darin, Chancen zu erkennen und Wege aufzuzeigen wie diese erreicht werden können. Entweder ist ein Unternehmen schon auf dem richtigen Weg und benötigt hierbei nur ein paar Stellschrauben, oder es läuft in die völlig falsche Richtung und es braucht einen radikalen Umschwung. Leider lassen sich Veränderungen selten in der gewohnten Arbeitszeit entspannt nebenbei durchführen. Das Alltagsgeschäft muss ja schließlich weitergeführt werden und das bedeutet leider auch den einen oder anderen Mehraufwand.
Kommunikation als Schlüssel

Viele Mitarbeiter haben oftmals kein Problem mit Veränderungen oder mit mehr Aufwand.
Es stört Sie allerdings, dass Sie hierbei plötzlich einfach wie mit einet Wand konfrontiert werden und die getroffenen Entscheidungen ohne Vorwarnung mittragen müssen. Diese wissen oftmals nichts über die Pläne, das große Ganze und dass all dies dem Ziel dient, das Unternehmen voranzubringen um die Arbeitsbedingungen langfristig zu erleichtern.
Ein guter Berater bezieht diesen Aspekt immer mit ein. In unserer beratenden Funktion halten wir oft einen sehr engen Austausch mit der Geschäftsführung und/oder den Führungskräften.
Dies bedeutet, dass es sehr strategisch zugeht und so manches operative Thema an den Mitarbeitern vorbei entschieden wird. Wenn der Berater, die Geschäftsführung und die Führungskräfte schon lange die Vision und die vielen erarbeiten positiven Aspekte der Veränderung in sich tragen und diese verinnerlicht haben, wurde schlicht und einfach vergessen die Mitarbeiter mit auf diese Reise zu nehmen. Selbst wenn diese nachher diejenigen sind, die eine Vision erfolgreich umsetzen, fühlt sich das für die Mitarbeiter nicht so an. Die eigene Note ist hierbei nicht mit enthalten und somit ist es das Werk eines oder mehrerer anderen.
Zuhören statt sprechen

Um beraten zu können, sollte man erstmal zuhören. Eine Eigenschaft, die vielen schwerfällt, weil man doch so unglaublich viel zu erzählen hat.
Ein Consultant, der dies aber berücksichtigt und in den Austausch mit dem Mitarbeiter geht, schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe:
- Er erfährt wichtige Details die ihm später bei der Umsetzung seines Konzepts auf die Füße gefallen wäre.
- Er bindet die Mitarbeiter mit ein und gibt Ihnen dadurch das Gefühl und die Chance ein Teil des ganzen zu sein!
- Es gibt ihm die Möglichkeit jeden einzelnen mit auf die Reise zu nehmen und das große und ganze näherzubringen.
- Der Berater wird zum ,,echten nahbaren Menschen“ und wandelt sich vom Störenfried und Arbeitserzeuger zum Kollegen und Zuhörer.
- Mitarbeiter geben berechtigte Bedenken mit und diese können dann in die Überlegungen mit einfließen.
- Vor und während der Umsetzung können gute Ratschläge und deren Ideengeber hervorgehoben werden. Die größten Kritiker werden plötzlich Ihre größten Verbündeten und ziehen andere Kollegen mit sich mit!
Ein guter Berater ist nie auf einem Ego-Trip! Es geht nicht darum zu gewinnen oder als der Erfolgsbringer gefeiert zu werden. Im Fokus steht das Unternehmen und dass dieses den größten möglichen Mehrwert aus den Erfahrungen die eingebracht werden herausholen kann.
Wenn er alles richtig gemacht hat, entsteht dadurch ein Ergebnis, welches gleichermaßen von der Geschäftsführung und Führungskräften, den Mitarbeitern und dem Consultant erreicht wurde.
In dieser Kombination steckt die größte Chance.

Der Berater, der mit seinem umfangreichen wissen und seinen Kinderaugen (Neutraler und unbefangen Blick) auf das Unternehmen blickt, die Geschäftsführung, welche ein langfristiges strategisches Ziel im Visier haben und dies wirtschaftlich tragen müssen, wie auch jeder Mitarbeiter der dem ganzen Vorhaben die realistische Sicht der Dinge gibt!
Keiner kennt die realen operativen Prozesse, die Kunden und die täglichen Herausforderungen besser als die Mitarbeiter selbst. Es wäre töricht diese nicht mit einzubeziehen.
Ein Berater kann vieles neues einbringen, worauf ein Unternehmen von sich aus eventuell nie gekommen wäre. Eventuell sogar aus einer anderen Branche die sich hier gut adaptieren lässt.
Dieser Ideen-Schuh passt allerdings selten 1:1 und braucht jetzt viele helfende Hände um daraus ein Projekt zu machen, was von möglichst allen gerne umgesetzt und getragen wird.
In meiner Funktion als Berater verstehe mich als Teil der Lösung! Vieles was benötigt wird, ist in einem Unternehmen schon vorhanden.
Als Berater verstehe ich meinen Teil beizutragen und dabei aber nicht zu vergessen, wer diesen Teil anschließend auch mit tragen und umsetzen muss.